Die letzten Monate war es sehr ruhig in meinem Leben. „Ruhig“ bedeutet ich war sehr viel in Berlin und sehr wenig in der Welt unterwegs. Also nicht physisch unterwegs. In dieser „ruhigen“ Zeit habe ich eine ganz andere Art des Reisens für mich entdeckt – Reisen mit und durch Bücher. Letztes Jahr habe ich meine Leidenschaft für Krimis entdeckt und damit einher ging meine Reise mit Büchern durch die Welt. Ich verschlang Krimiserien aus der Bretagne, reiste mit Kommissaren zurück nach Portugal und habe entweder, ohne je da gewesen zu sein, eine Vorstellung von einer Region oder erfreue mich, wie im Beispiel von Portugal, an den vielen kleinen Beschreibungen eines Lands, die ich auch so erfahren habe. Momentan bin ich in Schweden, in einem Moor. Bisher habe ich es immer nur in die Hauptstadt Stockholm geschafft und einmal nach Göteborg. Jetzt habe ich mit dem Roman Opfermoor von Susanne Jansson* das sagenumwobene Moor im Südwesten von Schweden entdeckt.
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Das Buch kommt am 12.03.2018 auf den Markt. Es geht um ein unheilbringendes schwedisches Moor und Menschen, die dort spurlos verschwinden. Man fiebert jede Seite mit den einzelnen Charakteren und ihren Schicksalen mit und fragt sich bis zur letzten Seite – wann gibt es das nächste Opfer im Moor.
Es ist wirklich schlimm, wenn mich ein Buch begeistert, dann suchte ich es 24/7. Jede freie Minute, ob auf dem Klo oder an der Kasse vom Supermarkt wird gelesen. Für das „Opfermoor“* habe ich vier Tage gebraucht. Ich möchte euch in diesem Post beschreiben, was ich an diesem Buch so geliebt habe.
Jetzt aber zu den 7 Dingen, die ich von dem Buch Opfermoor von Susanne Jansson gelernt habe:
1. Wer liest, der erfährt so viele interessante Dinge über die Natur
Lesen bildet! Nicht nur Sachliteratur, sondern auch Romane. Ich bin beispielsweise ein großes Stück klüger geworden, was das Thema Moor betrifft. Was macht eigentlich so ein Moor aus? Es ist eine Art Feuchtgebiet, wo sich das Wasser meistens direkt unter der Erdoberfläche oder ein wenig darunter befindet. Mindestens die Hälfte der Vegetation im Moor muss „hydrophil“ sein, sprich feuchtigkeitsliebend. Moor ist aber nicht gleich Moor. Es gibt verschiedene Arten – Hochmoore, Niedermoore und Übergangsmoore. Man bezeichnet Moore auch als „Niere der Natur“. Ach, ich könnte noch so viel darüber erzählen, aber möchte ja nicht alles verraten. Was auf jeden Fall total irre ist. Menschenleichen im Moor verwesen nicht!
2. Es gibt so viele Menschen, die ähnlich ticken
Manchmal liest man etwas in einem Buch und kann dem zu 100 Prozent beistimmen. Einer der Hauptfiguren im Roman Opfermoor, Natalie, liebt die Natur genauso sehr wie ich! Ich würde sogar soweit gehen und sagen, dass ich mich in ihr Zuhause fühle. Die Stille und Ruhe gibt mir so eine Zufriedenheit und die Geräusche und der Duft Kraft und Energie. Nach der Hälfte des Buches habe ich plötzlich angefangen zu googeln, ob es bei oder sogar in Berlin ein Moor gibt. Und siehe da – das Teufelseemoor in Köpenick. Gleich für das kommende Wochenende wurde ein Ausflug dorthin geplant und was soll ich sagen – diese Landschaft hat etwas magisches!!!
3.Bücher sind Inspirationen für neue Länder und Ausflugsziele
Eins ist klar, seit ich das Buch gelesen habe, möchte ich das Moor in Schweden selbst erleben. Mit ein bisschen Glück könnt ihr das auch, wenn ihr die Reise gewinnt! Ich möchte so gerne den Nebel durch die Bäume schweben sehen und die Landschaft auf den Holzstegen entdecken. Irgendwann werde ich das machen. Um meine Sehnsucht nach dieser Landschaft zu stillen, habe ich einen Ausflug zu dem Teuselseemoor in Berlin gemacht. Das Moor und der dazugehörige See sind in der letzten Eiszeit entstanden. Bis zu 13 Meter mächtige Torfschichten sind hier aufzufinden mit seltenen Pflanzen. Seit ein paar Jahren gibt es wieder einen tollen Holzsteg, der durch das Moor führt und einen verzaubert.
4. Achtsamkeit lernen durch genaues beobachten
Ich liebe Bücher, in denen sich Zeit genommen wird eine Umgeben, eine Landschaft oder einen Raum zu beschreiben, so dass man sein ganz eigenes Bild vor Augen hat.
„Auf dem Herd kochten Kartoffeln, aus dem Topf stieg Dampf auf und zog zum offenen Fenster hinaus“
Ein Buch beschreibt Momente so wunderschön detailliert, wie wir sie im täglichen Leben kaum wahr nehmen. Immer wenn ich solche Beschreibungen lese, erinnere ich mich daran viel achtsamer und aufmerksamer durch das Leben zu gehen und diese Kleinigkeiten, wie einen aufsteigenden Dampf aus dem Kochtopf wahrzunehmen. Das ist eine wunderschöne Achtsamkeitsübung – schaut euch doch mal eine Szene oder einen Moment an und überlegt, wie ihr ihn in einem Buch beschreiben würdet.
5. Wie schön es ist, in Erinnerungen zu schwelgen
Im Buch gibt es immer wieder Rückblenden, wie die Hauptfigur Natalie ihre Kindheit in der Moorlandschaft verbracht hat. Es wird beschreiben, wie sie mit ihrer Freundin Baumhäuser gebaut hat und auf Geisterjagd gegangen ist. Dadurch habe ich mir selbst ein paar Minuten Zeit genommen und mich mal wieder daran erinnert, was ich in meiner Kindheit gemacht habe? Ich bin mit meinem Pferd alias Drahtesel durch die Wohnsiedlung galoppiert, wollte Kaulquappen zu Fröschen züchten, liebte den Wald und das Biotop in unserer Nähe und schon damals die Natur. Ich glaube, wenn man sich einmal zurück erinnert, wie man seine Kindheit verbracht hat, kann man so viele parallelen finden, was man auch in seinem Erwachsenenleben immer noch liebt und toll findet.
6. Die Macht eines Satzes
Ich glaube jedes Buch hat manchmal so Sätze, die bei einem einschlagen und sofort den Verstand und das Herz erobern. Manch einer nimmt sie vielleicht gar nicht wahr, doch für andere wiederum sagen sie alles aus, worüber man sich gerade so Gedanken macht. Bei mir war es der Satz „Wer den Wert eines Schweins vergisst, hat den Bezug zur Realität verloren.“ Das ist genau ein Thema, das bei mir gerade so präsent ist. Der Wert von einem Schwein/Tier. Einerseits kommt es mir vor, als hätten die meisten absolut den Bezug zu Lebensmitteln und Tieren verloren, die auf unserem Teller landen. Andererseits zweifle ich bei manchen auch an, dass sie überhaupt den Bezug zur Realität verloren haben. Das letzte bezieht sich vor allem auf die ganze Influencer-Gesellschaft. Ich denke mir immer – man macht sich zu dem, was man sein will. Entweder man erhebt sich auf einen Thron, weil man es geil findet, etwas „besseres“ darzustellen oder man bleibt auf dem Boden der Tatsachen und findet es viel schöner emphatisch zu bleiben und nah an der Realität.
7. Wie ein Buch das Leben verändert
Ich bin immer wieder überrascht, wie ein Buch das Leben verändert. Die Sicht auf Dinge, wie man neue Informationen in den Alltag verarbeitet und vielleicht kennt ihr diesen Moment, wenn man die letzte Seite eines Buchs gelesen hat. Die Zufriedenheit und wie man noch tagelang immer und immer wieder über einzelne Szenen nachdenkt. Ich bin davon überzeugt, dass jedes Buch einen prägt und das Lesen so viel Macht hat. Ich merke es beim Schreiben. Ich bin gerade dabei ein neues Buch zu schreiben und für mich ist es das größte mich von Redewendungen, von sprachlichen Floskeln und dem Schreibstil eines anderen Autors inspirieren zu lassen.
Ich hoffe, ich konnte euch Lust machen, in die südschwedische Torflandschaft einzutauchen. Das Buch „Opfermoor“ von Susanne Jansson könnt ihr im Buchhandel eures Vertrauens kaufen oder hier bei Amazon.
Dieser Post ist in Kooperation entstanden.
11 Kommentare
Ich liebe Schweden so sehr, dass ich sogar schon angefangen habe die Sprache zu lernen. Schwedische Krimis fesseln mich schon lange und mein Traum wäre es, die Plätze aus Camilla Läckbergs Büchern rund um Fjällbacka zu besuchen… Das schönste wäre dann noch, meine Freundin Susi dabei zu haben…
Eine tolle Aktion. Meine beste Freundin würde ich mitnehmen. Nach dem wir letztes Jahr im schönen Budapest waren klingt Schweden nach einem neuen Abenteuertrip!
Hej Christiane, danke für deinen spannenden Post zu dem Buch und der Landschaft :) !
Ich würde gerne wieder nach Schweden -wir waren leider nur eine Nacht von der Durchreise aus Norwegen aufm Heimweg dort. Sehr schade, wie ich finde! Aber vielleicht habe ich ja ein bisschen Glück wieder frische skandinavische Luft zu schnuppern und dabei ein gutes Buch zu lesen. Mitnehmen würd ich natürlich meinen Freund Sven, der leider kein Instragram sondern nur Facebook hat.
LG Ellen
Ich würde so gerne mit meinem Mann nach Schweden. Wir haben vor 5 Jahren an Midsommar geheiratet. Ein großer Wunsch ist es Midsommar und unseren Hochzeitstag schwedisch zu feiern. ❤️
Ich würde meine liebste Mitbewohnerin Melanie mitnehmen! -Verlinkung auf Instagram folgt :) Wir wollen so gern nach Schweden!
Ich war leider noch nie im schönen Schweden, habe es aber für dieses Jahr auf meine bucketlist gesetzt, es würde also perfekt passen :) ausserdem liebe ich skandinavische krimis!
Hey, ich war noch nie im Norden Europas, liebe Bücher und fände es extrem cool die Reise zu gewinnen. Ich würde eine meiner besten Freunde mitnehmen.
Liebe Grüße
Anna :)
Warum ich nach Schweden reisen möchte?
Weil Schweden einfach großartig ist! Zudem eine tolle Landschaft bietet und laut diversen Büchern und Reiseberichten leben in Skandinavien die glücklichsten Menschen. Ich glaube, wir können viel von den Menschen dort lernen und ein Stück Glück mit nach Hause nehmen. All die schönen, neuen und aufregenden Dinge möchte ich gemeinsam mit meinem Freund entdecken und erleben.
Eon Trip nach Schweden steht schon so lange ich denken kann auf meiner Bucketlist! ❤️ Mitnehmen würde ich meinen Freund Stefan und unser Söhnchen Paul. Er soll nicht so lange auf eine Schwedenreise warten müsstnwie ich! ?
Hallo,
danke für diesen super Artikel. Besonders die Bilder sind dir ja total gut gelungen! Wirklich schön. Ich liebe Schweden einfach und finde es klasse, dass du hier diesen Krimi vorstellst.
Grüße
Raphaela
Ach schön, vielen Dank! :)