„Meine Leidenschaft ist das Reisen!“. Wer diesen Satz aus vollstem Herzen empfindet und nicht einfach so daher sagt, der findet immer eine Möglichkeit loszuziehen. Wahre passionierte Reisende kann nichts aufhalten – kein fehlender Reisepartner, kein Mangel an Geld und erst recht kein Mangel an Zeit. Denn zum einen können wir immer Prioritäten setzen und entscheiden, ob wir unser Geld nun für neue Klamotten, die aktuellsten Elektrogeräte, ausschweifende Partys, oder eben eine Reise ausgeben. Und zum anderen gibt es jede Menge Möglichkeiten, die uns das preiswert Reisen ermöglichen. Damit meine ich jedoch keinen Campingplatzaufenthalt oder Übernachtungen in 10er-Dorms. Schließlich war ich selbst nie eine Backpackerin, werde es niemals sein und Camping ist mir zudem ein Graus. Viel zu sehr weiß ich meine Privatsphäre und ein festes Dach über dem Kopf zu schätzen. Trotzdem habe ich selbst vor einigen Jahren, als ich eine arme Studentin war, immer wieder problemlos Mittel und Wege gefunden, um bezahlbare Reisen zu planen. Wie das geht? Ganz easy – lest selbst!
Preiswert reisen geht leichter als man denkt
1. Preiswert Reisen – Die Unterkunft: Coole Hostels, preisgünstige Hotels oder Airbnb
Bei preiswerten Reisen wird so manch einer fast zwangsläufig an Campingplätze oder Dorms in Hostels oder Budget-Hotels denken. Und diese Annahme ist gar nicht so falsch, möchte man wirklich extremst günstig reisen. Billiger, bzw. gratis wird es nur, wenn du Freunde oder Family im Ausland hast, die dir ein Sofa zur Verfügung stellen, oder aber wenn du dir eine Couch bei Fremden via Couchsurfing suchst. Doch schon für wenige Euro mehr, kannst du dem Zelt und dem Massenzimmer entkommen. Ich persönlich liebe es ja nach den tollsten und besten Unterkünften, mit dem idealen Preis-Leistungsverhältnis, zu recherchieren. Das ist eines meiner liebsten Hobbys. Aber auch mit weniger Leidenschaft und Ausdauer findest du das passende „home far away from home“. Eine tolle Option ist beispielsweise Airbnb – hier vermieten Privatpersonen ihre Wohnung oder ein Zimmer in ihrer Wohnung. Ich habe Airbnb bisher ca. 10 mal genutzt und fast nur sehr gute Erfahrungen gemacht. Da die Wohnungen und Besitzer bewertet werden, ist das Risiko an Scharlatane oder zwielichtige Gestalten zu geraten recht gering. Und oftmals ist die Unterkunft bei Airbnb weitaus günstiger als ein Hotel, vor allem, wenn du dich für die „WG-Variante“ entscheidest. So hast du zwar einen Mitbewohner in der Wohnung, aber immerhin ein eigenes Zimmer nur für dich. Eine andere Option ist das gezielte Suchen bei Hotelportalen, wie z.B. Booking oder HRS, nach Einzelzimmern in Hostels oder Hotels. Selbst verwende ich zumeist Booking und schränke dort meine Suche meinen Kriterien entsprechend ein. Du hast u.a. die Möglichkeit, nach einem Preis für 0-50 Euro pro Nacht zu suchen, ein Bewertungsergebnis ab 7 aufwärts abzugrenzen, und dass du ein Einzelzimmer suchst anzugeben (meine favorisierten Suchkriterien). Dann werden dir ausschließlich Unterkünfte, die zu diesem Ergebnis passen, angezeigt.
2. Preiswert Reisen – Frühstück inklusive oder ab und zu mal kochen
Ebenfalls nicht ganz unerheblich bei der Wahl deiner Unterkunft ist der Punkt „Verpflegung“. Wenn du dich entscheidest in einem Hotel oder Hostel zu wohnen, solltest du vor der Buchung definitiv checken, ob das Frühstück inklusive ist. Denn so sparst du dir immerhin den Kauf einer Tagesmahlzeit, oder wenn du spät zum Frühstück gehst und mit gutem Appetit isst, eventuell sogar gleich den Lunch mit. Falls du jedoch in einem Airbnb-Appartment wohnen möchtest, ließ dir vorher die Beschreibung gut durch, damit du weißt, ob es einen Kühlschrank und einen Herd gibt. So kannst du dir einen Teil deiner Mahlzeiten nach Herzenslust selbst zubereiten. Was natürlich nicht heißt, dass du nicht auch mal ein nettes Restaurant besuchen darfst – schließlich gehört das zu einer Reise dazu und auch dein Portemonnaie wird es verschmerzen. Worauf es ankommt ist die Quantität.
3. Preiswert Reisen – Der Weg von A nach B – auf günstige Angebote setzen
Sparen kann man natürlich an den verschiedensten Ecken, also nicht nur an der Unterkunft und den Lebensmitteln, sondern selbstverständlich auch an den Verkehrsmitteln. Überlege dir also vorher genau, wie du zu deinem Zielort kommen willst. Und denke auch an das „Wann“. Wenn du zeitlich flexibel bist, dann versuche einen Zeitpunkt zu wählen, der außerhalb der Schulferienzeiten liegt. Dann sind die Flüge fast immer billiger. Der billigste Flugtag soll übrigens im Jahresdurchschnitt der Dienstag sein. Neben dem Flugzeug gibt es natürlich noch zahlreiche weitere Möglichkeiten, um von A nach B zu kommen. Für Reisen innerhalb Deutschlands oder ins nahegelegene europäische Ausland setze ich übrigens auf die Bahn. Besonders wenn du dir eine Bahncard 25 anschaffst, kannst du oft super billige Schnäppchen abgreifen, zumindest wenn du ein paar Wochen im Voraus buchst. Und falls du noch unter 26 sein solltest, lohnt es sich auch per Interrail mit dem Zug durch Europa zu touren. Für Menschen wie mich, die dieses magische Alter bereits überschritten haben, ist diese Reisevariante leider nicht mehr so günstig. Und falls du das Auto als Verkehrsmittel vorzeihst, dann solltest du auf jeden Fall mal auf der Seite der Mitfahrgelegenheit vorbeizuschauen – entweder um bei anderen mitzufahren, oder aber um andere Reisende in deinem Wagen mitzunehmen und so ein paar zusätzliche Euros einzustreichen. Und vielleicht gleichzeitig ein paar neue (hoffentlich) nette Bekannte kennenzulernen.
4. Preiswert Reisen – Es muss ja nicht immer Party sein…
Klar, willst du jede Nacht um die Häuser ziehen, Bars und Clubs besuchen, und zudem eine raue Menge an Drinks konsumieren, dann wird das Reisevergnügen recht schnell teuer. Frag dich am besten schon vor der Reise: „Muss das sein? Will ich wirklich so weit reisen nur um nachts zu feiern und am Tag zu schlafen?“. Hoffentlich lautet deine Antwort nun „nein“ oder zumindest „jein“, denn dann kann ich dir ganz viele Alternativen für deine Abendgestaltung aufzeigen. Zum Beispiel ist es, zumindest in wärmeren Gefilden, unheimlich schön abends einfach durch die Stadt zu laufen, das Geschehen zu beobachten, das Treiben im Ort wahrzunehmen. So bekommst du ohnehin viel mehr mit, als wenn du in verrauchten Bars oder schummrigen Clubs rumhängst. Und auch in deinem temporären zu Hause gibt es so einige Beschäftigungsmöglichkeiten. Nimm dir Bücher mit, die du schon immer mal lesen wolltest, pack den Laptop oder tragbaren DVD-Player ein und schau deine Lieblingsfilme und/oder –serien. Schreib ein Reisetagebuch, damit du auch nach deiner Rückkehr noch von der Reise zehren kannst. Und wenn ihr zu mehreren unterwegs seid – wie wäre es mit den guten alten Gesellschaftsspielen, die irgendwie als verstaubt gelten, aber dann doch immer wieder so unglaublich viel Spaß machen? Doch selbstverständlich will ich hier niemandem dazu raten, sich immer nur im Zimmer zu verkriechen. Und sollte es dich wirklich mit aller Gewalt auf die Partymeilen der Urlaubsorte ziehen, gib dem Drang nach und mache die Nacht zum Tage – nur vielleicht einfach nicht jede Nacht.
5. Preiswert Reisen – Wähle dein Reiseziel mit Bedacht
Du wolltest schon immer mal nach Oslo, Zürich oder Amsterdam? Kann ich voll verstehen, denn alle sind sie tolle Städte – und besonders teure noch gleich dazu. Solltest du gerade finanziell nicht so bombastisch aufgestellt sein, überlege dir dein Reiseziel gut. Es gibt viele wundervolle Städte in denen die Unterkünfte und Lebensmittel preiswert sind, so dass dir dort ein nettes Einzelzimmer leisten und trotzdem noch lecker und gesund essen kannst. Um nur ein paar Beispiele (in Europa), aus meinem eigenen Erfahrungsschatz, zu nennen: Budapest, Belgrad, Istanbul und Porto. In diesen Städten kannst du dir ein nettes Einzelzimmer gönnen, zu einem Preis (ca. 30-40 Euro), für den du beispielsweise in Oslo gerade mal in einem großen Mehrbettzimmer schlafen könntest. Wenn du ein Land hast, das du unbedingt bereisen möchtest, dann kannst du natürlich auch gezielt nach “Alternativstädten” suchen. Wie wäre es beispielsweise mit Manchester statt London, Malmö statt Stockholm, oder Utrecht statt Amsterdam? So sparst du auch Geld und entdeckst zudem Metropolen, die noch nicht jeder kennt, bevor sie völlig überlaufen sind.
Porto – so schön und perfekt wenn man preiswerte Reisen will
Text & Fotos: Katharina Perlbach
8 Kommentare
Die Tipps sind gut, aber schads, dass du im Titel Backpacking so ideologisierst. Denn gelten die Tipps genauso für Rucksackreisende und es ist ohnehin nicht einzusehen, wieso die Wahl eines Gepäckstücks auf die Art des Reisens Einfluss haben soll. Ich reise abwechselnd mit Rucksack und Trolley und bin immer der glwiche Mensch mit den gleichen Werten.
Hostel mit Frühstück kann ich übrigens auch nicht empfehlen. In Hostels und günstigen Hotels besteht das oft aus einem Toastbrot mit Butter und einem Ei. Da nehme ich lieber das Zimmer etwas günstiger auf kauf mir das Brot selber. Das ist meist billiger und erst noch leckerer.
Ja, da stimme ich dir sogar zu. Mit Backpacking habe ich eher diese bestimmte Art zu reisen gemeint. Mit Rucksack UND Sammelunterkünften. Und auch gegen dieses Reisen habe ich gaanz und gar nichts – es ist nur nichts für mich persönlich! Was das Frühstück in günstigen Unterkünften angeht, da habe ich sehr unterscheidliche Erfahrungen gemacht. Aber Kaffee gab es zumindest immer, der für mich als Koffein-Junkie unerlässlich ist;-).
Schöner Artikel! Ich persönlich bevorzuge ja bereits seit Jahren Airbnb. Nicht nur, weil man dort sehr günstig Unterkünfte findet, sondern weil man auch so unglaublich viele tolle Menschen kennenlernt. Ich vermiete mittlerweile sogar mein Gästezimmer selbst und ich möchte all diese Erfahrungen nicht mehr missen.
Danke dir!Ja, Airbnb ist super. Man geht ganz anders an den Rieseort und die Leute dort heran…
Ich bin zur Zeit in der selben Situation wie du vor ein paar Jahren: Ich studiere, habe leider keinen Goldesel zuhause rumstehen, erkunde aber unwahrscheinlich gerne neue Orte & Kulturen.
Viele der von dir beschriebenen Tricks waren mir schon bekannt – klar, man wird erfinderisch wenn die Notwendigkeit besteht. Couchsurfing habe ich bisher noch nicht ausprobiert, aber nachdem ich schon so viele positive Erfahrungen darüber gehört habe, möchte ich auch diese Variante mal ausprobieren! Hast du persönlich es auch schon ausprobiert?
Liebe Grüße, Isa
Liebe Isa,
besten Dank für deinen Beitrag. Ich selbst habe Couchsurfing nie gemacht, aber viel Gutes aus dem Bekanntenkreis gehört. Und genauso wie bei Airbnb gibt es ja Profile mit Bewertungen der Leute, die man sich vorher in aller Ruhe mal durchlesen kann. Lass dich auf jeden Fall auch mi wenig Geld nich von der Reiserei abbringen…es gibt einfach nichts Schöneres und Bereichernderes!!!
LG
Katharina
bin eurer Meinung, ein geringes Budget hält sicher nicht vom Reisen ab. Kreativität ist wichtig, zum Beispiel kann man bei der Weinernte helfen, über die Unterkunft schreiben…ein Freund kam bei neuen Bekannten unter, weil er ihnen ein Bild gemalt hat, der Journey man hat ein Buch darüber geschrieben, wie er gegen Unterkunft und Verpflegung seine kreative Arbeitskraft zur Verfügung gestellt hat und dabei viel von land und Leuten kennengelernt hat.
Danke dir für deinen Beitrag, Doris. Das Buch “Journeyman” hab ich übrigens auch gelesen und fand es auch gut…LG