Er ist in aller Munde – der CO2-Fußabdruck. Doch wisst ihr eigentlich, was das genau ist? Wie errechnet sich diese ominöse Summe? Und was kann jeder einzelne tun, wenn er seinen CO2-Fußabdruck verringern möchte? Diese Fragen werde ich dir heute beantworten und auch gleich ein paar Ideen liefern, wie dein CO2 Ausstoß geringer ausfallen kann. Folgende Aspekte werden in diesem Blogpost behandelt:
- Was ist CO2 ?
- Der persönliche CO2-Fußabdruck – wie errechnet er sich?
- Mobilität innerstädtisch und auf Reisen – was kann ich tun?
- CO2-Fußabdruck verringern – zu Hause
- Tierische Produkte vs. Pflanzliche Ernährung
- Eure persönliche Wertepyramide als Entscheidungshilfe
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CO2-Fußabdruck verringern: Was ist CO2 und der berühmte CO2-Fußabdruck?
Erstmal zur Begriffserklärung: Wenn wir von CO2 sprechen, dann meinen wir Kohlenstoffdioxid. Kohlenstoffdioxid ist ein natürlich Gas, das bei Verbrennung entsteht. Beispielsweise beim Autofahren, wenn Benzin verbrannt wird oder im Kohlekraftwerk, wo durch Verbrennung Strom erzeugt wird. Aber auch der Körper stellt Kohlenstoffdioxid beim Verbrennen von Kalorien her – dieses atmen wir anschließend heraus.
Eine geringe Menge entstehendes Kohlenstoffdioxid ist also ziemlich normal und sogar nützlich. Pflanzen können Kohlenstoffdioxid wieder zu Sauerstoff umwandeln. Somit haben wir am Ende des Kreislaufs wieder Luft zum Atmen.
Aber was hat Kohlenstoffdioxid-Ausstoß nun mit dem Klimawandel zutun?
CO2 hat einen ähnlichen Effekt auf die Erde wie die Glaswände eines Gewächshauses. In diesem ist es immer warm und die Scheiben oft beschlagen, wenn es draußen kalt ist. Das Glas lässt die Sonnenstrahlen und ihre Wärme hinein, sperrt aber das kühle Klima aus. Ähnlich funktioniert das CO2 in der Luft. Man nennt das atmosphärischen Treibhauseffekt.
Leider ist es inzwischen so, dass wir zu viel CO2 und somit Wärme auf der Erde haben. Es wird immer heißer. Die steigende Temperatur sorgt dafür, dass der Energiegehalt steigt und es zu mehr gefährlichen Wetterumschwüngen kommen kann. Der Anstieg des Meeresspiegels ist eine der Folgen.
CO2 ist aber nicht allein dafür verantwortlich. Auch Lachgas und Methan, die viel beim Reisanbau und der Viehzucht entstehen, begünstigen diesen Effekt. Deswegen sind die als CO2-Äquivalente bekannt. Von CO2-Emissionen wird ab der Summe schädlicher Gase gesprochen, die schädlich für unsere Umwelt sind. Somit ist das Wort „CO2-Emission“ immer negativ konnotiert.
Ihr seht: CO2 schadet dem Klima und jeder Mensch trägt seinen Teil dazu bei. Wir alle hinterlassen unseren persönlichen CO2-Fußabdruck.
CO2-Fußabdruck verringern: Der persönliche CO2-Fußabdruck – wie errechnet er sich?
Um zu visualisieren, wie viel CO2 (inkl. Lachgas und Methan) jeder Mensch eigentlich verbraucht, wurde der CO2-Fußabdruck erfunden. Er stellt bildlich da, wie viel Treibhausgase wir verursachen. Angefangen von unserer Ernährung, über unser Konsumverhalten, wie wir uns fortbewegen und was wir der Umwelt zurückgeben werden unterschiedlichste Faktoren dafür berücksichtig. So können wir erfahren, wie klimaschädlich wir leben.
Den größten Einfluss auf den CO2-Fußabdruck haben die Faktoren Mobilität, Wohnen und Ernährung. Sehr negativ wirkt sich z.B. Fliegen auf die CO2-Bilanz aus. Besser ist es, mit dem Zug zu fahren, das Auto zu nehmen oder Carsharing zu nutzen.
Somit wären wir beim eigentlichen Thema des Artikels: Wie kann ich meinen CO2-Fußabdruck verringern? Hier möchten ich euch unterschiedliche Aspekte der CO2 Emission vorstellen, Rechenbeispiele und Tipps geben.
CO2-Fußabdruck verringern: Mobilität innerstädtisch und auf Reisen
Fortbewegung und Reisen ist ein großes Thema bei Umweltschützern und Fliegen ein umweltschädliches Tabu. Beim Errechnen der CO2-Emission eines innereuropäischen Flugs wird schnell klar, warum. Ein Flug von Berlin nach Lissabon kommt auf eine CO2-Emission von 1.255 Kilo – pro Flug. Somit wären wir bei Hin- und Rückflug bei 2.510 Kilo CO2.
Zum Vergleich:
- Der jährliche pro Kopf Verbrauch eines Menschen in Indien liegt bei gerade mal 1.600 Kilo.
- 12.000 Kilometer Autofahrt (der ungefähre Durchschnittswert für ein Jahr) liegt bei 2.000 Kilo.
- Ein klimaverträgliches Jahresbudget läge bei 2.300 Kilo pro Person.
Was sind die Alternativen? Zug fahren oder das Auto nehmen. Wenn ihr euch für den Zug entscheidet, reist ihr am umweltfreundlichsten. Beim Autofahren solltet ihr darauf achten, Stoßzeiten zu meiden, damit ihr flüssig fahren und weniger stoppen und wieder anfahren müsst.
Aber auch innerstädtisch macht es natürlich einen Unterschied, wir ihr euch fortbewegt. Nutzt öffentliche Verkehrsmittel, ein Fahrrad oder lauft zu Fuß. Da dankt auch die Gesundheit!
CO2-Fußabdruck verringern: Was kann ich in puncto Mobilität tun?
Flugkompensation mit atmosfair
Wer beispielsweise berufsbedingt fliegen muss, der kann über verschiedene Anbieter einen Kompensationsbeitrag zahlen. Einer von ihnen ist atmosfair. Ihr gebt dafür auf der Webseite von atmosfair eure Flugdaten ein und der Beitrag wird automatisch errechnet. Bei dem Berlin-Lissabon-Beispiel wären das 30 Euro.
Euer gespendetes Geld wird von atmosfair verwendet, um klimafreundliche Projekte zu unterstützen. Es werden zum Beispiel erneuerbare Energien in Entwicklungsländern ausgebaut, in denen es diese noch kaum gibt. Somit wird CO2 eingespart und die Menschen vor Ort profitieren von der modernen Technik.
Lokale Wirtschaft unterstützen
Wenn du an deinem Reiseziel angelangt bist, dann lass dein Auto stehen und nutze die öffentlichen Verkehrsmittel. Oft bieten Urlaubsdestinationen eigene Mobilitätskarten zum Verkauf an, mit denen man die Öffis zum Festpreis nutzen kann.
Bei Verpflegung, Restaurantbesuchen oder Mitbringseln – unterstütze die Wirtschaft vor Ort. Kaufe lokal, unterstütze einheimische Touranbieter und iss in ansässigen Restaurants. Das Motto: Almhütte statt Burger King.
Vorher informieren
Informiert euch vor der Buchung einer Unterkunft, ob diese z.B. Ökostrom bezieht, ein vegetarisches Frühstück anbietet und umweltbewusst handelt. Es ist wirklich interessant mal darauf zu achten, ob z.B. beim Frühstücksbuffet Dinge wie Marmelade einzeln abgepackt oder nachhaltig im Glas zum Abfüllen angeboten werden.
Verhalte dich so respektvoll & umsichtig wie in deinem Zuhause
Manche Reisende neigen dazu, ihre guten Vorsätze über Bord zu werfen, sobald sie an einem anderen Ort sind. Das ist unangebracht und macht keinen Sinn. Achte genau wie zu Hause auch im Hotel darauf, die Heizung und die Klimaanlage beim Verlassen des Zimmers runterzudrehen. Dusche nicht häufiger oder länger, nur weil es vermeintlich „nichts kostet“. Gehe weiterhin bewusst mit den Ressourcen um!
Plastikmüll vermeiden!
Los geht es beim Packen zu Hause. Wer seine Kosmetiktasche packt, muss nicht auf die kleinen Probierfläschen aus der Drogerie zurückgreifen, die nach der Reise weggeschmissen werden. Bewahrt kleine Abfüllgefäße auf und füllt diese vor jeder Reise mit Seife, Shampoo und Lotion – am besten natürlich selbstgemacht oder aber aus großen Verpackungen. Denn wusstet ihr, dass Produkte auch als recycelt gelten, wenn sie Deutschland verlassen? 107.000 wurden im Jahr 2018 aus Deutschland nach Malaysia transportiert und als recycelt deklariert.
Plastikproduktion weltweit:
1950: 2 Millionen Tonnen
2015: 322 Millionen Tonnen
Plastik gilt es also zu vermeiden, da es schlecht recycelt werden kann. Auch Zubehör wie Wattepads und Plastikzahnbürsten gibt es inzwischen als nachhaltige Variante aus Bambus. Der Rasierer muss nicht mehr aus Plastik, sondern darf aus Edelstahl sein. Kauft von Anfang an Produkte, die in einer biologischen Produktionsschleife sind, also wieder verwertet werden können. Lieber nicht nur aufs Recycling verlassen, sondern selbst wenig Müll produzieren.
Außerdem solltet ihr immer ein To Go Set im Gepäck haben. Das beinhaltet im besten Fall:
- Transportdosen (am besten aus Edelstahl)
- To Go Becher für heiße Getränke (z.B. aus Bambus)
- Bienenwachstücher (zum schnellen Einwickeln von Speisen)
- Besteckset (aus Edelstahl)
- Wasserflasche (aus Glas oder Edelstahl)
- Beutel
Schaut euch dazu das YouTube Video von Christine an:
CO2-Fußabdruck verringern: Wohnen & Leben
Heiz- und Strombedarf spielt eine ebenso große Rolle beim CO2-Fußabdruck. Je mehr Wohnfläche geheizt werden muss und je schlechter diese gedämmt wurde, desto mehr Energie wird verbraucht. Hier kann einiges durch sorgsamen Umgang gespart werden.
CO2-Fußabdruck verringern: Was kann ich in puncto Wohnen tun?
Alles was Wärme erzeugt wie Heizung, Herd und Heizungspumpe, ist ein Stromfresser. Deswegen ist es wichtig, effiziente Geräte zu benutzen. Außerdem super ist der Wechsel zu Ökostrom und Ökogas. Schaut, dass ihr umsichtig mit Strom umgeht. Dreht die Heizung nicht unnötig auf.
Beim Thema Wohnen kommt natürlich auch das Thema Einrichtung und Beisitzgüter auf. Na klar, kein Konsum ist der beste Konsum. Aber ein paar Dinge brauchen wir zum Leben. Wenn ihr neue Möbel braucht, dann schaut, ob ihr sie gebraucht kaufen könnt. Produkte, die schon hergestellt und somit im Kreislauf sind, sind immer klimaneutraler. Es gibt unzählige Plattformen wie eBay Kleinanzeigen oder das lokale Schwarze Brett, auf denen ihr schauen könnt.
Wenn es ein neues Produkt sein soll, dann schaut, dass es nachhaltig und fair produziert wird. Zum Beispiel aus nachwachsenden Rohstoffen. Es gibt inzwischen grandiose neue Möglichkeiten. Statt Synthetik oder Leder werden als Textilien Oliven- oder Ananasblätter verwendet. Statt Plastik gibt es Bio-Kunststoff oder Kautschuk. Inzwischen gibt es auch viele Möglichkeiten, Kork oder Bambus zu verwenden.
CO2-Fußabdruck verringern: Ernährung – tierische vs. pflanzliche Produkte
Es ist schon lange kein Geheimnis mehr: Tierische Produkte haben eine wesentlich höhere CO2-Emission als pflanzliche. Vergleicht selbst den CO2-Ausstoß in der Herstellung:
- 1 Kilo Butter = 13 Kilo CO2
- 1 Kilo pflanzliche Magarine = 4 Kilo CO2
- 1 Kilo Obst & Gemüse = weniger als 1 Kilo CO2
Hinzukommt noch, dass regional produzierte und vertriebene sowie biologische Lebensmittel noch besser abschneiden.
CO2-Fußabdruck verringern: Was kann ich in puncto Ernährung tun?
Die Antwort ist ziemlich offensichtlich: Wer sich pflanzlich ernährt, hat einen deutlich besseren CO2-Fußabdruck. Wem das zu viel ist, der kann auf eine vegetarische Ernährung umsteigen und z.B. einen veganen Tag die Woche einlegen. Ebenso ist es wichtig, auf die Herkunft der Lebensmittel zu achten und Wert auf ökologische Herstellung sowie Regionalität zu legen.
Warum? Die Pestizide, die auf herkömmliches Obst und Gemüse gespritzt werden, um Schädlinge abzuhalten, belasten den Boden und das Grundwasser. Was das für Langzeitfolgen hat, können wir noch nicht wissen. Deswegen kauft lieber Bio-Produkte. Bei der Regionalität geht es darum, Transportwege einzusparen, denn diese bedeuten immer Reifenabrieb. Das ist wieder Mikroplastik, das über Regen in die Flüsse und die Meere gespült wird. So gelangt das Mikroplastik in die Bäuche der Fische, die wiederum auf dem Teller landen.
[Mehr zum Thema Mikroplastik: 5 Tipps zum Mikroplastik vermeiden! | Was ist eigentlich Mikroplastik?]
Außerdem könnt ihr darauf achten, faire & soziale Produkte zu kaufen. Vom Kaffee bis zu Klamotten gibt es inzwischen Fair Trade Alternativen. Faire Firmen legen wert auf gute Arbeitsbedingungen für alle Mitarbeite, zahlen faire Löhne, verbieten Kinderarbeit und geben ihren Mitarbeitern oft die Chance, sich weiterzubilden. Somit setzt ihr euch gegen die Ausbeutung von Menschen ein.
Mehr lesen: 7 Gründe warum ich zum Veganerin geworden bin
CO2-Fußabdruck verringern: Eure persönliche Wertepyramide
Ihr lebt vegan, versucht Müll im Zero-Waste-Stil zu vermeiden und auch CO2 einzusparen. Da kann einem manchmal der Kopf brummen. Zeitweise ist es vielleicht schwierig, bei all den Faktoren den Überblick zu behalten und sich richtig zu entscheiden. Deswegen hilft es, sich eine persönliche Wertepyramide anzulegen. Somit haltet ihr für euch persönlich fest, welches eure wichtigsten Werte sind und könnt schnellere Entscheidungen treffen. Keine Sorge: Niemand ist perfekt. Jeder hat die Bereiche, die einem persönlich wichtig sind.
Stellt euch dafür die Fragen: Was sind meine Werte? Was ist mir am wichtigsten und steht vor einem anderen Wert?
Beispiel für Werte: vegan leben, Plastik reduzieren, CO2-Ausstoß in Form von Mobilität verringern, gebraucht kaufen, biologische Produkte kaufen …
Christine erklärt das in diesem Video ab der 12. Minute:
Hat euch der Artikel gefallen? Welche Tipps habe ich noch vergessen? Schreibt es mir in die Kommentare.
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5 Kommentare
Danke für den interessanten Beitrag und den Tipps zur Verringerung des CO2 Fußabdruckes. Es gibt tatsächlich viele Wege anzufangen, beispielsweise im eigenen Heim. Wir haben letztens die Filter in unseren Heizungen austauschen lassen und einiges bewirkt. Definitiv sollte man Plastikmüll vermeiden und tierische Produkte gegen pflanzliche austauschen.