Ich bin ein Sonntagskleid-Kind. Besonders schöne Kleider durfte ich als kleines Mädchen nur am Sonntag oder eben zu ganz besonderen Anlässen anziehen, was dann so gut wie nie war. Jedes Mal, wenn ich meinen Kleiderschrank aufgemacht habe, schaute ich sehnsüchtig auf die schönen Teile aber wusste, dass sie nie die Schule, den Kindergeburtstag, geschweige denn den Spielplatz sehen werden, weil sie könnten ja kaputt gehen. Eigentlich normal für Kleidung. Noch heute bin ich traumatisiert von dieser erzieherischen Maßnahme meiner Mutter. Ich lasse neue Klamotten immer erst drei Wochen liegen, bis ich sie anziehe. Ist das krank? JA!
Und dagegen muss ich etwas tun. Ich habe ein neues, herzallerliebstes Kleid und eine Strickjacke von REVIEW, welche jetzt auf ihren ersten Auftritt seit zwei Tagen warten. Normalerweise müssten sie noch fast zwei Wochen rumliegen. Doch heute ist Sonntag, der perfekte Tag um meine „Sonntagskleidung“ anzuziehen, um euch zu zeigen, wie der perfekte Sonntag in Berlin aussieht. Kommt mit auf eine wilde Tour auf meinem Drahtesel durch Berlin.
Frühstück im Cabslam – The California Breakfast Slam
Der perfekte Sonntag fängt schon einmal definitiv nicht vor 10 Uhr an. Gemütlich wälzt man sich im Bett noch einmal von rechts nach links, bis dann doch irgendwann der Hunger zu groß wird. Ich schnappe mir meinen Drahtesel und düse los. Das wohl beste Katerfrühstück, sehr nahrhaft und fettig, gibt es im The California Breakfast Slam. Bohnen und Speck, Frühstücks-Burrito mit Spinat oder Pancakes mit Sirup. Hier ist für jeden Geschmack etwas dabei. Sonntage fühlen sich ja oft wie Urlaubstage an und dieses Gefühl bekommt man auch im The California Breakfast Slam. Denn das Publikum ist genauso international wie die Bedienungen und man fühlt sich weit, weit weg und nicht mitten in Berlin. Der Kanal ist gleich um die Ecke und lädt nach dem Frühstück zu dem ersten kleinen Verdauungsschläfchen ein.
Ein Radler im Café am Neuen See
Ich gebe es zu: Manchmal vermisse ich meine Heimat alias Bayern schon ein bisschen. Das merke ich dann immer daran, dass ich mich einen Ast abfreue, wenn irgendwo „Servus“ und „Grüß Gott“ zu lesen ist, wie neulich im Biergarten „Fischerhütte“ in Zehlendorf. Auch wunderschön dort, aber etwas weit weg, um mit dem Fahrrad dorthin zu fahren. Biergarten-Flair gibt es jedoch auch direkt am Tiergarten im Café am Neuen See. Wer es etwas schicker mit Tischdecke haben möchte, kann sich in das Restaurant setzen. Die Aussicht auf den See ist von allen Seiten identisch. Mir hat der Biergarten mit Brezel und Radler gereicht. Nur der Obatzter hat leider gefehlt.
Kalorien abstrampeln im Tiergarten
Der Tiergarten ist riesig und hat unendlich viele kleine Wege und vor allem Lichtungen, in denen man ganz still und abgelegen ein Mittagsschläfchen halten oder ein gutes Buch lesen kann. Ich habe mich wirklich gewundert, wie leer der Tiergarten ist. Das kann daran liegen, dass im Tiergarten grillen verboten ist. Das finden einige vielleicht nicht so toll, aber dafür ist der Park super sauber.
Rummelsburger Bucht
Weiter geht es durch Berlin, vorbei am jüdischem Denkmal, dem Gendarmenmarkt und Richtung Osten. Nur vier Kilometer von der Stadt entfernt, liegt hier ein kleines Naherholungparadies am Wasser. Mein Ziel war die Hafenküche, ein wunderschönes, modernes Restaurant direkt am Ufer mit göttlichem Marzipankuchen. In der Marina vor der Tür kann man auch Boote mit passendem Picknickkorb mieten. Zum Beispiel den Kapitänskorb mit Kalbsschnitzel, Kartoffelsalat, hausgebeiztem Lachs und viele weitere Köstlichkeiten. Wer gar nicht mehr nach Hause möchte, kann gleich dort schlafen. Gleich nebenan liegt ein wunderschönes Hausboot.
Radweg am Ufer entlang
Die Hafenküche an der Rummelsburger Bucht
Müde aber total erholt radele ich wieder nach Hause und mache mir mein Lieblingsbrot für den Sonntagsfilm: Avocadobrot mit Ziegenkäse. Mein Kleid und ich haben den Tag gut überstanden. Und jetzt? Na jetzt endet der Tag, wo er angefangen hat. Im Bett mit einer Folge „Tatort“.
Das war meine Radl-Tour durch Berlin. Hier noch mal visuell:
Das jüdische Denkmal in Berlin
Und was noch an diesem Tag passiert ist, eine fremde Frau hat mich angesprochen um mir zu sagen, dass sie mein REVIEW Kleid schön findet. Das ist schon ewig nicht mehr passiert. Hat mich total gefreut.
Dieser perfekte Sonntag ist in Kooperation mit REVIEW entstanden.
1 Kommentar
Das Kleid ist wunderschön. Danke für den Tipp. :)
Natürlich gefällt mir der Artikel auch. Ist gebookmarkt und wenn ich nach Berlin komme, werde ich ihn mir noch ein Mal zu Herzen nehmen. Vor allem der Park fasziniert mich. Und ist besser, wenn nicht gegrillt wird. Sonst wäre der wohl ziemlich überfüllt und zugemüllt. ;)